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08.02.2021

Saferinternet.at: Selbstdarstellung von Jugendlichen online

Studie: Regelmäßige Nutzung Sozialer Netzwerke bereits im Alter von 8 bis 13 Jahren

Anlässlich des 18. internationalen Safer Internet Day am 09. Februar 2021 präsentiert Saferinternet.at eine aktuelle Studie zum Thema „Jugendliche und Selbstdarstellung“. Die Ergebnisse zeigen: Jugendliche sind im Durchschnitt 11 Jahre bei der erstmaligen Nutzung Sozialer Netzwerke. Bei den Nutzungsmotiven zeichnet sich eine Verschiebung vom Teilen von Fotos hin zum Kontakt halten mit Freundinnen, Freunden und Familie ab.

Bedeutung Sozialer Netzwerke in Pandemiezeiten

Praktisch alle Befragten nutzen Soziale Netzwerke im Alltag. Die erstmalige Nutzung findet im Alter von 8 und 13 Jahren statt. Allgemein zeichnet sich eine Verschiebung von einer aktiveren hin zu einer passiveren Nutzung ab - vom Teilen zum Mitlesen. So verwendet ein großer Teil der Befragten soziale Netzwerke, um mit Freundinnen und Freunden sowie Familie in Kontakt und über aktuelle Themen auf dem Laufenden zu bleiben. Nur 22 Prozent geben noch an, ihren Online-Auftritt darauf auszurichten, andere an ihrem Leben teilhaben zu lassen. Die fünf meistgenutzen Plattformen sind Whatsapp, Youtube, Instagram, Snapchat und Netflix.

Schutz der Privatsphäre

Die Ergebnisse legen einen Trend hin zu einem reiferen Umgang in der Nutzung nahe. So wird eine bewusste Auswahl der Plattformen getroffen. 34 Prozent nehmen bereits bei der Neuanmeldung Einstellungen zum Schutz ihrer Privatsphäre vor und 29 Prozent überprüfen diese auch regelmäßig. Junge Menschen scheinen sich mit zunehmendem Alter reflektierter mit ihrem Online-Auftritt und der damit verbundenen Außenwahrnehmung - sei es im privaten oder im beruflichen Umfeld - aueinanderzusetzen. Selbstbestimmt entscheiden zu können, wer welche Inhalte sehen kann, gewinnt an Bedeutung. Erfreulich ist hierbei, dass laut den Befragten vor allem durch Aufklärung und Workshops in Schulen, die kritische Reflexion des eigenen Verhaltens und die Unterstützung der Eltern ein verantwortungsvoller Umgang gefördert wird.

Herausforderung "Digitaler Nachlass"

Die langjährige Nutzung von Sozialen Netzwerken führt auch dazu, dass Jugendliche im Lauf der Zeit viele Konten ansammeln, auf die sie zum Teil gar nicht mehr zugreifen können. So geben 41 Prozent der Befragten an, dass dies bei zumindest einem Konto der Fall ist. Der Hauptgrund dafür (67 Prozent) ist, dass das mit dem Profil verknüpfte E-Mail-Konto nicht mehr zugänglich ist. Auch die Zwei-Faktor-Authentifizierung wurde bereits für 26 Prozent zur Stolperfalle, weil das mit dem Konto verbundene Endgerät nicht mehr vorhanden war. Die Ergebnisse der Studie verdeutlichen, dass die Auseinandersetzung mit den eigenen Spuren im Internet in Zukunft zusätzlich an Bedeutung gewinnen wird und es hier einer gezielten Bewusstseinsbildung bedarf.

Für weiterführende Informationen zum Thema Digitaler Nachlass, lesen Sie unsere informative Broschüre.

Über die Studie

Die Studie zum Thema „Das Leben im Online-Stream: Soziale Netzwerke & Selbstdarstellung“ wurde vom Institut für Jugendkulturforschung und Kulturvermittlung im Auftrag von Saferinternet.at und ISPA - Internet Service Providers Austria durchgeführt. Bei der repräsentativen Online-Umfrage wurden 400 Jugendliche im Alter von 11 bis 17 Jahren befragt. Ergänzt wurde die Studie durch drei Fokusgruppen mit Jugendlichen und Praxiserfahrungen aus den österreichweiten Saferinternet.at-Workshops.

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