Online-Zoo

Die Online-Zoo Video-Reihe

Die jüngste Generation der Digital Natives wächst mit Handy, Internet & Co auf und entwickelt auch rasch einen instinktiven Umgang damit. Doch ohne entsprechende Medienbildung sowie kindgerechte Unterstützung beim Erwerb der ersten digitalen Kompetenzen sind die junge Userinnen und User oft überfordert. Die ISPA ist daher bemüht, Ressourcen und Know-how für Jugendliche, Pädagoginnen und Pädagogen und Eltern zur Verfügung zu stellen.

Die insgesamt fünf kurzen, informativen Clips basieren auf unserem gleichnamigen und international erfolgreichen Kinderbuch der Online-Zoo. Dieses steht bereits in 12 Sprachen als E-Book und als Hardcopy in deutscher Sprache kostenlos zur Verfügung. Mehr Informationen zum Kinderbuch finden Sie unter folgendem Link. Und weitere hilfreiche Erziehungstipps finden sich in unserem medienpädagogischen Begleithandbuch


Affe Moritz und die Frage nach der angemessenen Bildschirmzeit

Die meist gestellte Frage in Zusammenhang mit der Mediennutzung von Kindern ist wohl: „Wie viel ist zu viel?“ Auch wenn es schwer ist, darauf eine allgemeingültige Antwort zu geben, ist es jedenfalls sinnvoll Regeln für die Nutzung digitaler Geräte festzulegen. Dabei ist es wichtig, die eigene Vorbildwirkung erst zu nehmen und in der Familie auf bildschirmfreie Zeiten zu achten. Weiterführende Informationen und Tipps finden Sie in unseren Info-Broschüren oder auf Saferinternet.at.



Panda Paul und die gemeinen Sachen im Internet

(Cyber-)Mobbing ist nicht nur in den Sprachgebrauch, sondern ebenso in die Lebenswelt von Kindern und Jugendlichen eingezogen. Doch nicht jeder Streit fällt automatisch in den Bereich von Mobbing, auch mehrmalige Auseinandersetzungen oder Gemeinheiten müssen noch nicht dazugehören. Streit – insbesondere unter Kindern – kann rasch entstehen, aber genauso rasch wieder verfliegen. Von Cyber-Mobbing spricht man erst dann, wenn es sich um das absichtliche Beleidigen, Bedrohen, Bloßstellen, Belästigen oder Ausgrenzen anderer im Internet oder mit dem Handy handelt. Cyber-Mobbing ist mehr als eine unangenehme Situation, macht die Betroffenen wirklich fertig und geht über einen längeren Zeitraum, z.B. mehrere Monate. 

Wichtig für Eltern ist jedenfalls nicht nur, dass sie ihr Kind ernst nehmen und Verständnis zeigen, sondern auch, dass sie über Rahmenbedingungen und Handlungsoptionen Bescheid wissen und gegebenenfalls aufklären.  

 



Antilopen Laura und Lukas und das gesunde Misstrauen

Denken besorgte Eltern an die ersten Schritte ihres Nachwuchses im Internet, ist meist Cybergrooming das Erste, was ihnen an möglichen Gefahren einfällt. Beim Cybergrooming erschleichen sich (überwiegend männliche) Erwachsene im Internet das Vertrauen von Kindern und Jugendlichen mit dem Ziel, sexuelle Kontakte anzubahnen. Dazu gehört ein Treffen in der realen Welt oder freizügige Fotos auszutauschen. Dabei verstecken sich die Täterinnen oder Täter, sogenannte Groomer, hinter erfundenen Identitäten und geben sich deutlich jünger aus, um so leichter eine Beziehung zu ihren Opfern aufzubauen. Oft machen diese aber auch keinen Hehl aus ihrem echten Alter. 

Cybergrooming ist ein Straftatbestand (§ 208a StGB). Es ist kein Einzelphänomen, kommt aber deutlich seltener vor, als es beispielsweise durch die Medienberichterstattung den Anschein hat. Viele Kinder und Jugendliche sind zudem für dieses Thema sensibilisiert und wissen, dass – und teilweise wo – sich im Internet Erwachsene und auch Groomer bewegen. An vielen Stellen kreuzen sich die Wege von Kindern und Erwachsenen regelmäßig und natürlich, beispielsweise bei Online-Computerspielen oder in sozialen Netzwerken. Nicht jeder Kontakt mit Erwachsenen im Internet stellt automatisch eine Gefahr dar!

Ebenso wie Kinder lernen, gegenüber fremden Erwachsenen in der realen Welt vorsichtig und gegebenenfalls misstrauisch zu sein, sollten sie das auch für die Online-Welt lernen. Speziell müssen sie verstehen, dass ihr Gegenüber nicht unbedingt die Person sein muss, für die sie sich ausgibt. Täterinnen oder Täter gehen oft nach ähnlichem Muster vor. Besonders jüngere Kinder müssen erst dafür sensibilisiert werden, dass es leider Erwachsene gibt, die Böses im Schilde führen – im „realen“ wie im digitalen Leben. Erwachsene können Kindern solche Täuschungsmaschen und die psychologischen Tricks erklären und zusammen Beispiele besprechen. Genauso wie Kinder lernen, im „echten“ Leben keine Süßigkeiten von Fremden anzunehmen, sollten sie auch lernen, selbiges auf das Internet umzulegen; bietet ein Online-Gegenüber plötzlich Geschenke, eine Modelkarriere oder Ähnliches an, ist das ein Punkt, an dem Argwohn angebracht ist.



Giraffe Greta und die versteckten In-App-Käufe

Im Online-Zoo bestellt Giraffe Greta unabsichtlich eine Ladung Stofftiere. Sie hat in einem App-Spiel einen Button gedrückt, der ihr Plüschtiere versprochen hat. Ohne ihre Eltern zu fragen, hat Greta das getan und ist am Ende sehr überrascht, als ein Lieferant zwar eine große Ladung Plüschtiere vorbeibringt, diese aber alles andere als kostenlos sind. Heutzutage ist es oft ein Leichtes, über das Internet einzukaufen, da die Kreditkartendaten und Passwörter der Eltern häufig bereits gespeichert oder leicht zugänglich sind. Es überrascht daher nicht, dass es immer wieder vorkommt, dass Kinder nichts ahnend online etwas kaufen, sich dessen aber nicht wirklich bewusst sind. Doch nicht jeder kann einen Vertrag schließen, schon gar nicht Kinder (Geschäftsfähigkeit von Kindern: § 865 ABGB). Voraussetzung für die Vertragsschließung ist die Geschäftsfähigkeit. Im Alter zwischen 0 und 6 Jahren zählen Kinder als nicht geschäftsfähig. Im Alter von 7 bis 14 Jahren gelten Kinder zwar als unmündig, sind aber bereits beschränkt geschäftsfähig. Und auch Jugendliche zwischen 14 und 18 Jahren sind noch nicht vollständig geschäftsfähig. Mehr diesbezügliche Informationen finden sich in unserem medienpädagogischen Begleitheft

Grundsätzlich haben Eltern - vor allem bei jungen Kindern - technische Möglichkeiten, die vor ungewollten Online-Käufen schützen können. Eine Übersicht zu diesen findet sich in unserem Folder "Technischer Kinderschutz im Internet KOMPAKT". 



Pinguin Fridolin und die Fotos in Badehose

Selfies machen, vor der Kamera posieren, Fotos mit Freunden teilen – das ist heutzutage gang und gäbe. Besonders Kinder haben Spaß daran, selbst Fotos zu machen oder auch zu posieren. Überhaupt verlagert sich die Kommunikation immer mehr in Bildwelten hinein, visuelle Elemente wie Emojis, Selfies und Videos haben teilweise das geschriebene Wort überholt.Für Kinder und Jugendliche ist Selbstdarstellung ein großer Teil der Identitätsfindung, die zunehmend im Internet und über soziale Netzwerke stattfindet. Sich online mit Profilen, Bildern, Kommentaren und ebenso mit eigenen Filmen und Musik zu präsentieren ist nicht ungewöhnlich und Teil des Selbstfindungsprozesses – im Individuellen, aber auch in der Gruppe. Insbesondere Online-Auftritte von Stars, Musikvideos und Werbung beeinflussen dabei die Art, wie Jugendliche ihre Fotos und Filme gestalten.

Bei der Selbstdarstellung im Internet hat das Foto die wichtigste Rolle inne. Dieses zu perfektionieren ist eine eigene Freizeitbeschäftigung von Jugendlichen geworden. Hier werden viele Posen und Filter verwendet und noch viel mehr Aufnahmen gemacht, um ein perfektes und Social-Media-taugliches Foto zu finden. Selbstverständlich gilt es auch sein Publikum zu unterhalten oder Aufmerksamkeit zu erregen, hier spielen aufreizende Posen oder freizügige Aufnahmen eine große Rolle. Über mögliche negative Folgen solcher „Freizügigkeiten“ (z.B. Probleme bei der Jobsuche, Cybermobbing, sexuelle Belästigung etc.) denken Kinder und Jugendliche oft nicht nach bzw. erscheint anderes für sie in diesem Moment wichtiger.

Bei Jugendlichen ist auch Sexting (Kombination aus „sex“ und „texting“, engl. für SMS schreiben) ein großes Thema. Es ist sehr verbreitet und mittlerweile Teil einer selbstbestimmten Sexualität geworden. Erotische oder freizügige Aufnahmen werden häufig zum Flirten oder im Rahmen einer Partnerschaft verschickt. Viele meinen, durch den Einsatz von bestimmten Onlinediensten (z.B. Snapchat), die Bilder nach wenigen Sekunden löschen, auf der sicheren Seite zu sein. Dass jedoch Screenshots gemacht werden können und die Bilder so über ihr „Ablaufdatum“ hinaus existieren, ist vielen nicht bewusst.

Auch wenn Sexting teilweise Ausdruck einer selbstbestimmten Sexualität geworden ist, kann es für die Abgebildeten sehr unangenehme Folgen haben, wenn die Aufnahmen in die falschen Hände geraten oder öffentlich im Internet zugänglich gemacht werden. Gehen etwa Beziehungen oder Freundschaften in die Brüche, werden intime Aufnahmen oft aus Rache an Außenstehende weitergeleitet oder zur Erpressung verwendet. Für Eltern ist es daher wichtig, Kinder für über mögliche Konsequenzen altersadäquat aufzuklären, sie aber auch in ihre Selbstfindung zu unterstützen und zu begleiten. Sinnvoll kann es auch sein, sich gemeinsam mit möglichen Privatsphäre-Einstellungen diverser Apps auseinanderzusetzen.