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18.06.2009

Wegen des großen Erfolges verlängert? Festnetz subventioniert weiterhin Mobil

Last-Minute Änderung der Behörde bei der Mobilterminierung nicht nachvollziehbar

Die Markt-Durchdringung von Mobiltelefonie ist in Österreich ausgesprochen hoch. Die Zahl der mobilen Datenanschlüsse ist sogar auf einem Spitzenwert im europäischen Vergleich. Nach wie vor werden Festnetz-Breitband Anschlüsse durch mobile Verbindungen substituiert. Was steckt hinter diesen Entwicklungen? „Kampfpreise wie wir sie beispielsweise bei mobilen Datenanschlüssen erleben sind nur möglich, weil seit jeher Anrufe vom Festnetz in Mobilnetze wesentlich teurer sind als umgekehrt und sich Mobilfunkbetreiber so einen schönen finanziellen Polster erwirtschaften konnten“, erklärt ISPA-Generalsekretär Andreas Wildberger das Preisphänomen.

In ihrem Bescheid M 1/08 hat die Regulierungsbehörde diesen Sachverhalt auch explizit festgehalten. Daher – und das ist natürlich grundsätzlich zu begrüßen – wurde ein Gleitpfad für die Absenkung der Mobilterminierungsentgelte bis ins Jahr 2011 auf 2,01 Eurocent festgelegt. Dies ist nach wie vor rund das Doppelte der Festnetzterminierungskosten, obwohl der Anteil der Gesprächsminuten im Mobilnetz bereits 2008 75 % der gesamten Telefonate ausmachte. Die Subventionierung der Mobilnetze durch die Festnetze wird damit jedenfalls prolongiert.

Zudem: Als der Bescheid-Entwurf zur Konsultation freigegeben wurde, sah der Gleitpfad die Absenkung bis zum Beginn des Jahres 2011 vor. Offensichtlich haben jedoch die Entrüstungsstürme mancher Mobilfunkanbieter gefruchtet und der Pfad wurde in der Endfassung des Bescheids bis in den Juni 2011 ausgedehnt – „abgeflacht“, wie die Regulierungsbehörde formuliert. „Verständlich ist dies angesichts des von allen beklagten Festnetzschwundes und im Lichte des schleppenden Festnetz-Breitbandausbaus nicht“, wundert sich der ISPA-Generalsekretär, „Denn“, so Wildberger weiter „man kann nicht von Unternehmen verlangen in Infrastrukturausbau zu investieren und ihnen gleichzeitig das Erwirtschaften der dafür notwendigen Finanzmittel auf Dauer so schwierig gestalten.“

Über ISPA:

Die ISPA – Internet Service Providers Austria – ist der Dachverband der österreichischen Internet Service-Anbieter und wurde im Jahr 1997 als eingetragener Verein gegründet. Ziel des Verbandes ist die Förderung des Internets in Österreich und die Unterstützung der Anliegen und Interessen von rund 200 Mitgliedern gegenüber Regierung, Behörden und anderen Institutionen, Verbänden und Gremien. Die ISPA vertritt Mitglieder aus Bereichen wie etwa Access, Services, Hosting und Content und fördert die Kommunikation der Markt-Teilnehmer untereinander.

ISPA Rückfragehinweis:

Dr. Andreas Wildberger
ISPA Internet Service Providers Austria
Währingerstraße 3/18
A-1090 Wien, AUSTRIA
tel.: +43 1 409 55 76
e-mail: andreas.wildberger (a) ispa.at

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