Die ISPA (Verband der österreichischen Internetwirtschaft) veranstaltet am 27. Mai 2009 im Generali Media Tower im Rahmen von Saferinternet.at eine Informationsveranstaltung mit Experten zum Thema "Sperren im Internet - Wirksame Maßnahmen gegen Kinderpornografie im Netz?“ um wirksame und nachhaltige Methoden im Kampf gegen die Kinderpornografie im Internet zu diskutieren und um aufzuzeigen, welche kritische technischen und gesellschaftspolitischen Aspekte Zugangssperren nach sich ziehen.
Den derzeit in Europa diskutierten und teilweise bereits eingeführten Zugangssperren als Maßnahme im Kampf gegen Kinderpornografie steht die ISPA sehr kritisch gegenüber. Sie ist seit 11 Jahren mit der Initiative Stopline (www.stopline.at) aktiv im Kampf gegen Kinderpornografie und sieht in der nun diskutierten Sperrung einschlägiger Internetseiten die große Gefahr, dass dadurch der Grundstein zur Schaffung einer potentiellen Zensur-Infrastruktur gelegt wird, gleichzeitig aber das Problem der Kinderpornografie im Internet nicht gelöst wird. „Durch die Sperrung der Bilder im Netz, wird das Problem nur oberflächlich ausgeblendet. Die ISPA setzt in diesem Zusammenhang daher verstärkt auf internationale Kooperationen und die enge Zusammenarbeit mit Experten um nachhaltige und effektive Maßnahmen anzuwenden, die das Übel an der Wurzel packen, beschreibt ISPA Generalsekretär Andreas Wildberger die Motivation für die Initiierung der Expertenrunde im Rahmen von Saferinternet.at.
Bernhard Jungwirth (Koordinator Saferinternet.at), Barbara Schlossbauer (Projektleiterin Stopline), Andreas Krisch (Technischer Experte für das Europäische Datenschutzgütesiegel, Obmann des Vereins für Internet-Benutzer Österreichs und Präsident European Digital Rights), Harald Gremel (Kriminalbeamter im Bundeskriminalamt und Internetermittler in der Meldestelle für Kinderpornografie) sowie Wolfgang Schwabl (Head of Information Security bei der Telekom Austria Gruppe) beschreiben im Rahmen der Diskussion die erfolgreiche Zusammenarbeit von österreichischen ISPs sowie nationalen und internationalen Behörden im Kampf gegen Kinderpornografie im Internet. Darüber hinaus diskutieren die Experten welche kritische technische und gesellschaftspolitische Aspekte Zugangssperren beinhalten.
Im Kampf gegen Kinderpornografie arbeitet die ISPA seit nunmehr 11 Jahren erfolgreich und effektiv mit Providern und den österreichischen Behörden zusammen. Die ISPA ist Betreiber der Stopline, eine Meldestelle im Internet, an die sich Internetnutzerinnen und Internetnutzer wenden können, wenn sie im Internet auf Kinderpornografie oder rechtsradikale Inhalte stoßen. Die Stopline ist eine freiwillige Selbstkontrolle der Österreichischen Internet Service Provider. Im Fall von möglicherweise illegalen Inhalten auf den Servern eines österreichischen Providers wird durch eine rasche Kontaktaufnahme mit diesem sichergestellt, dass die jeweils notwendigen Schritte gesetzt werden, die zur Beseitigung dieser Inhalte führen. Deren Einbindung in das internationale Netzwerk von Meldestellen (der Organisation Inhope) leistet heute bereits einen wichtigen Teil zu Bekämpfung der Kinderpornografie, da es möglich ist, behördliche Wege über die Partner-Hotlines abzukürzen und so auf illegale Inhalte rasch zu reagieren.
Die ISPA – Internet Service Providers Austria – ist der Dachverband der österreichischen Internet Service-Anbieter und wurde im Jahr 1997 als eingetragener Verein gegründet. Ziel des Verbandes ist die Förderung des Internets in Österreich und die Unterstützung der Anliegen und Interessen von rund 200 Mitgliedern gegenüber Regierung, Behörden und anderen Institutionen, Verbänden und Gremien. Die ISPA vertritt Mitglieder aus Bereichen wie etwa Access, Services, Hosting und Content und fördert die Kommunikation der Markt-Teilnehmer untereinander.
Dr. Andreas Wildberger
ISPA Internet Service Providers Austria
Währingerstraße 3/18
A-1090 Wien, AUSTRIA
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