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02.10.2008

E-Inclusion made in Austria

Im Rahmen des Internet Summit Austria 2008 wurden erfolgreiche österreichische Best Practice Beispiele für e-Inclusion einem interessierten Publikum präsentiert.

Unter dem Motto "Chancen Nutzen!" - Internet für eine integrative Informationsgesellschaft veranstaltete die ISPA (Internet Service Providers Austria) mit Unterstützung des Bundeskanzleramtes am 2.10.08 ihren alljährlichen Internet Summit. Die Frage, wie die Integration von bildungsfernen und einkommensschwachen Schichten, von älteren Menschen, Menschen mit Behinderungen und MigrantInnen in die Informationsgesellschaft mit der Hilfe des Internets gelingen kann, zog ein großes Publikum in die Wiener Hofburg.

 "Wenn wir es uns nicht leisten wollen rund 30% der Bevölkerung "draußen" zu haben, dann müssen wir uns auf die Bedürfnisse dieser Gruppen einstellen", forderte Bundesministerin für Frauen, Medien und Regionalpolitik Heidrun Silhavy in ihrem Einleitungsstatement. Sie weist in diesem Zusammenhang auf die dramatisch große Anzahl jener Bürgerinnnen und Bürger hin, die aus unterschiedlichen Gründen keinen oder erschwerten Zugang zum Internet haben. Ebenso betonte Bundesminister für Soziales und Konsumentenschutz Erwin Buchinger in seiner Videobotschaft, dass es von großer Bedeutung ist, die Zugänglichkeit der neuen Dienstleistungen für alle Menschen, ungeachtet ihres Alters, Herkunft oder sozialen Benachteiligung, zu ermöglichen. "Einerseits geht es um die Miteinbeziehung strukturell benachteiligter Bevölkerungsgruppen in die Wissensgesellschaft, andererseits eröffnet der Bereich e-Inclusion aber auch Wachstumschancen für neue wirtschaftliche Märkte im Internetbereich", ergänzte ISPA Generalsekretär Kurt Einzinger.

Ein erster wichtiger Schritt in Richtung integrative Informationsgesellschaft ist die Schaffung des Problembewußtseins in der Politik, Wirtschaft und in der Bevölkerung. Eine Maßnahme, die von der Europäischen Kommission mit der aktuellen Kampagne "e-Inclusion: be part of it!" erfolgreich umgesetzt wird, berichtete Paul Timmers, Leiter der Abteilung IKT für Integration in der Generaldirektion Informationsgesellschaft und Medien in der Europäischen Kommission, zu Beginn der Konferenz. Abschluss dieser Kampagne bildet die Europäische e-Inclusion MinisterInnenkonferenz, die vom 30. November bis 2. Dezember 2008 in Wien stattfindet.

Wie digitale Fertigkeiten von jungen Menschen spielerisch angelernt werden können und wo der Unterschied zwischen "Digital Natives" und "Digital Immigrants" liegt, wurde von Marc Prensky, einem international anerkannten Experten für Schulungsmethoden in der digitalen Welt, erklärt. Die Kultur- und Sozialanthropologin Urmila Goel beleuchtete mit ihrem Vortrag "Das Indernet" wie junge Menschen, deren Eltern in den deutschsprachigen Raum migriert sind, das Internet für sich nutzen.

Erfolgreiche Beispiele österreichischer e-Inclusion Projekte und Initiativen wurde in den Podiumsdiskussionen und am Rande der Konferenz von mehreren Ausstellern präsentiert. Darunter unter anderem Seniorkom.at (Eine Internetplattform, die sich an ältere Menschen richtet und spezielle Angebote bereithält um den Einstieg ins Netz zu erleichtern), der Wiener Bildungsserver (vernetzt verschiedenste Bildungseinrichtungen in der Stadt Wien), Institut Integriert Studieren (setzt sich mit der Fragestellung zum Thema "Menschen mit Behinderungen in Ausbildung, Beruf und Alltag" auseinander), die Initiativen des Unterrichtsministeriums (BMUKK) im Bereich Media Literacy (Medienkompetenz), Life Tool (assistierende und barrierefreie Technologien und Kommunikationshilfen für Menschen mit Behinderungen) und Aktivitäten des Bundessozialamtes zur Durchsetzung der Rechte von Menschen mit Behinderungen.

Die Projekte E-Voting.CC und POLIS (Platform Open Legislation -- Interactiv System) weisen einen zukünftigen Weg für elektronische Wahlen und dem Einsatz der neuen Technologien in dem weiten Feld der politischen Meinungs- und Willensbildung. Das OLPC-Projekt (One Laptop per Child) fördert die Verbreitung von kleinen, stromsparenden und günstigen Computersystemen. In einer eigenen Side Session wurde das ISPA-Projekt "confoki -- Jugendschutz ohne unerwünschte Nebenwirkungen" von ISPA-Vorstand Michael Eisenriegler und David Miles vom Family Online Safety Institute einem interessierten Publikum erstmals vorgestellt.

Welches wirtschaftliche Potential das Geschäftsfeld "e-Inclusion" birgt, wurde im Rahmen einer Podiumsdiskussion mit Geschäftsführern und Managern der großen nationalen und internationalen IT- und Telekomunternehmen diskutiert.

Als ein Ergebnis der Konferenz wurden die Österreichischen e-Inclusion Prinzipien erarbeitet und gemeinsam von der ISPA und dem Bundeskanzleramt zum Abschluss der Konferenz präsentiert. Die sieben Prinzipien sind: Verfügbarkeit, Offenheit und Recht auf Information, Bedienbarkeit, Anwenderschutz und Sicherheit, Datenschutz, Inclusive e-Government und e-Partizipation.

Über  die ISPA:

Der Verband der österreichischen Internet Service Provider (ISPA, www.ispa.at) ist die Dachorganisation der Internet-Wirtschaft. Ihr Anliegen ist die Gestaltung der optimalen wirtschaftlichen und rechtlichen Bedingungen für die Entwicklung des Internet. Die ISPA betrachtet die Nutzung des Internet als entscheidende Kulturtechnik und nimmt die sich daraus ergebende gesellschaftspolitische Verantwortung wahr.

Rückfragehinweis:

Mag. Bernadette Natter
Tel: +43 (1) 409 55 76
E-Mail: bernadette.natter (a) ispa.at
Web: www.ispa.at

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