Pressemitteilungen

zurück
25.10.2007

Telekom Austria tanzt auf der Nase der Regulierungsbehörde

ISPA fordert schnellen Eingriff um Diskriminierung der alternativen Betreiber zu stoppen

"Das ist ein Frontalangriff gegen den Wettbewerb am Breitband-Markt in Österreich", kommentiert der ISPA Vorstand Oskar Obereder das jüngste Wholesale Angebot der Telekom Austria. "Damit werden alle alternativen Betreiber, die versuchen mittels Entbündelung attraktive Angebote für die Konsumenten zu erstellen, sukzessive von der Bildfläche verschwinden, wenn die Regulierung nicht schnellsten etwas dagegen unternimmt", fügte er hinzu.

Die alternativen Betreiber sind auf die Vorleistungen der Telekom Austria, das heißt, auf den Zugang zur letzten Meile zum Endkunden, den sie von der Telekom Austria mittels Entbündelung zu einem vom Regulator festgesetzten Preis erhalten, angewiesen. Wie jedes Jahr werden vor dem Weihnachtsgeschäft von der Telekom Austria spezielle Angebote für ihre Wholesale (Wiederverkäufer)-Partner gemacht, denen dann die entsprechenden Endkundenpreisreduktionen folgen. Ohne regulatorischen Eingriff bleiben jedoch die Kosten für die Entbündelung gleich hoch, so dass die alternativen Betreiber zusehends vom Markt gedrängt oder Übernahmekandidaten werden.

Die ISPA ist immer für fairen Wettbewerb eingetreten, da dies der beste Garant für eine dynamische Wirtschaftsentwicklung ist. Natürlich haben wir auch ein Interesse daran, dass die Produkte besser und billiger werden. Allerdings muss dies auch für die alternativen Betreiber ermöglicht werden, da der Breitbandmarkt ansonsten auf eine Monopolbildung hinsteuert. "Im Endeffekt wirkt sich das auch für die Telekom Austria nachteilig aus", behauptet Kurt Einzinger, Generalsekretär der Providervereinigung ISPA. "Von einer guten und dynamischen Marktentwicklung würde die Telekom Austria am meisten profitieren. In dem derzeitigen schwachen Markt mit geringer Wettbewerbsintensität nützen ihr letztendlich auch die Marktanteilszunahmen wenig. Man gewinnt den Eindruck, manchmal ist sich die Telekom Austria ihr eigener Feind." stellt der Generalsekretär resignierend fest.

In einem Brief an die Regulierungsbehörde fordert die ISPA den Regulator auf unverzüglich tätig zu werden und durch eine deutliche Senkung der Mieten der entbündelten Leitungen die Diskriminierung der Entbündelungspartner zu stoppen. Man wird bald sehen, ob sich die Regulierungsbehörde weiterhin auf der Nase herumtanzen lässt.

Über ISPA:

Die ISPA – Internet Service Providers Austria – ist der Dachverband der österreichischen Internet Service-Anbieter und wurde im Jahr 1997 als eingetragener Verein gegründet. Ziel des Verbandes ist die Förderung des Internet in Österreich und die Unterstützung der Anliegen und Interessen von derzeit mehr als 200 Mitglieder aus Bereichen wie etwa Access, Services, Hosting und Content. Die ISPA versteht sich als Interessensvertretung und Sprachrohr der österreichischen Internet-Wirtschaft gegenüber Regierung, Behörden und anderen Institutionen, Verbänden und Gremien und fördert die Kommunikation der Markt-Teilnehmer untereinander.

ISPA Rückfragehinweis:

Dr. Kurt Einzinger
ISPA Internet Service Providers Austria
Währinger Straße 3/18
A-1090 Wien, AUSTRIA
tel.: +43 1 409 55 76
fax: +43 1 409 55 76 21
e-mail: office (a) ispa.at

zurück