Internet Summit Austria

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Internet Summit Austria 2014

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Allgemeine Informationen

Beginn:
11.09.2014, 14:00 Uhr
Ende:
11.09.2014
Logo Internet Summit Austria 2014

Informationen über den Veranstaltungsort

Veranstaltungsort:
Akademie der Wissenschaften (Festsaal)Dr. Ignaz-Seipel-Platz 2, 1010 Wien

Informationen über den Veranstalter

Veranstalter:
ISPA
Adresse:
Währinger Straße 3, Stiege 1, Stock 4, Tür 18, 1090 Wien
Telefon:
+43 1 409 55 76
Faxnummer:
+43 1 409 55 76 DW 21

Erläuterungen

Anonymität und Identität im Netz

Edward Snowden hat uns vergegenwärtigt, dass die Kommunikationsmittel des 21. Jahrhunderts dem Schutz unserer Privatsphäre nicht besonders zuträglich sind. Dass aber nicht nur Geheimdienste mehr von uns wissen als unsere engsten Freundinnen und Freunde oder manchmal auch wir selbst, können wir jeden Tag an Werbebannern sehen, die uns auf manchen Webseiten präsentiert werden. Auch wenn wir teilweise persönliche Daten freiwillig hergeben, sozusagen als Gegenleistung für Gratis-Angebote, erklärt das vieles nicht. Allerdings ist uns dieser Effekt oftmals gar nicht so unangenehm: wir interessieren uns ja für einen Flug in die Sonne oder eine neue Digitalkamera; dass uns das Web quasi automatisch hilfreiche Informationen dazu liefert, spart Zeit. Ist der Urlaub vorbei, jedoch die diesbezügliche Werbung noch immer da, dann ist uns das lästig und wir fühlen uns verfolgt. Das gibt uns zu denken und wir wünschen uns mehr Anonymität.

Der Blick auf die Kommentarseiten diverser Online-Medien oder in die Sozialen Medien macht nachdenklich. Dort fegt wieder ein Shitstorm über eine Person hinweg, die – aus welchem Grund auch immer – in „Ungnade“ gefallen ist. Übelste Beleidigungen, Verleumdung und auch Gewaltaufrufe erfolgen anonym oder unter einem Pseudonym. Der Schutz der – manchmal allerdings nur scheinbaren – Anonymität und auch das fehlende direkte Gegenüber beseitigen bei manchen Userinnen und Usern alle Hemmungen. Um derartige Dinge verhindern oder verfolgen zu können, wünschen wir uns also, dass jeder unter seinem richtigen Namen im Netz auftreten muss. Oder doch nicht? Wollen wir beispielsweise unsere Werte, Gedanken und Träume mit unserem vollständigen Namen versehen vor der Weltöffentlichkeit im Internet ausgebreitet sehen? Es kann viele Gründe geben, warum wir unsere wahre Identität im Netz geheim halten möchten oder dort in mehrere verschiedene Charaktere schlüpfen – von ganz banalen bis hin zu sehr stichhaltigen.

Was ist nun das richtige Maß an Anonymität im Netz? Gibt es dieses und wie können wir es erreichen und auch sicherstellen? Ist die Verschleierung oder Verfälschung der Identität im Netz legitim? Und wenn ja, wo sind die Grenzen?

Mit diesen Fragen setzte sich der ISA 2014, der dieses Jahr in Kooperation mit dem Bundeskanzleramt im Rahmen des 1. österreichischen Internet Governance Forums (IGF-Austria) abgehalten wurde, auseinander. Mehr als 200 Teilnehmer besuchten die ganztägige Veranstaltung in der Österreichischen Akademie der Wissenschaften. Ingrid Brodnig, Autorin eines jüngst zu diesem Thema erschienenen Buches und Journalistin beim Falter, ging in ihrer Keynote auf die jüngsten Fälle und den aktuellen Stand der Debatte in Österreich ein und  erläuterte, inwiefern die Anonymität unser Verhalten beeinflusst. In der zweiten Keynote erwies sich der ehemalige IT-Journalist Jonas Westphal, der als Analyst und Berater in Sachen digitaler Kommunikation tätig ist und zahlreiche Publikationen zur Digitalisierung von Politik und Gesellschaft verfasst hat, als klarer Befürworter der Anonymität und forderte mehr von derselben.

In der anschließenden Podiumsdiskussion unter der Leitung von Franz Zeller von Ö1 vertraten die beiden Keynote-Speaker sowie Sebastian Hofer, Journalist beim profil, Jörg Bauer, Sprecher für die DACH-Region bei ixquick und Pepi Zawodsky, unter anderem Mitbegründer der Austrian Privacy Foundation und Mitveranstalter der monatlich stattfindenden CryptoParty Wien durchaus unterschiedliche Sichtweisen.

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